Aktuell liegen bei mir im Bad die drei im Betreff genannten Rasierer und deshalb erscheint diese Rezension auch bei allen drei Geräten. Den einen oder anderen mag verwundern, dass ich den einfachen PT860/16, noch dazu aus dem Jahr 2013, zwischen Series 6000 (aus dem Jahr 2021) und dem Series 7000 (neu) ansiedle.
Vorher will ich aber doch noch erwähnen, dass ich mich nun schon einige Jahre rasiere, bis zum 30er mit Braun, später dann (und ich bin jetzt 49) nur noch mit Philips. Braun ist halt eher was für den jugendlichen Bartwuchs oder empfindlichere Haut, aber dafür bleibt auch dort und da was stehen. Ich hatte dann aber trotzdem bis zum 30er Braun, weil ich dachte es würde reichten einfach mehr Geld auszugeben, aber damit hatte ich mich getäuscht und dass ich mich eben doch sauber rasieren kann, habe ich denn mit dem ersten Philips festgestellt. Leider ist mir entfallen, welchen ich damals hatte, ich weiß nur noch, dass es der einfachste war und 2013 kam dann eh schon der erwähnte PT860/16 ins Haus. Dieser hat mir stets gute Dienste erwiesen, rasiert auch immer noch gut, egal, ob ich den Bart mal drei bis vier Tage stehen lasse oder eine Phase, in der ich mich täglich rasiere, habe. Gut, richtig glatt zu werden braucht seine Zeit und er muss natürlich bei jeder Stelle schön hingehalten werden, inkl. Zurechtziehen der Haut und „Gesichterschneiden“.
Weil's damit immer schön wurde, habe ich lange nicht geglaubt, dass bewegliche Aufsätze etwas bringen könnten. schließlich bin ich ja noch nicht so alt, dass ich meine Finger nicht entsprechend bewegen kann, aber nachdem mein PT860/16 doch schon ein paar Jährchen hinter sich hat, hatte ich einfach Lust auf einen neuen Rasierer und habe mir die Series 6000 gekauft. Und siehe da, die Beweglichkeit des Aufsatzes ist gar nicht schlecht, denn je nachdem, ob man Rechtshänder oder Linkshänder ist, gibt es immer eine Seite des Gesichts, die blöder zu rasieren ist. Vor allem aber im Bereich rund um den Kehlkopf bringt die neue Anschmiegsamkeit wirklich was und wo sie eher stört, ist es für mich kein Problem die Finger so nach vorne rutschen zu lassen, dass ich den Aufsatz ein wenig festhalte. So nebenbei bemerkt scheint Philips hier auch mit der Oberfläche etwas gelungen zu sein, denn das Dahingleiten fühlt sich tatsächlich gut an. Letztlich aber zählt wohl nur eines und zwar das Rasurergebnis und dieses ist einfach nur herrlich: Wunderbar glatt und zwar so, dass das nicht nur meine Finger lieben.
Weniger begeistert bin ich davon, dass es keinen integrierten Langhaarschneider gibt. Zwar lässt sich der Bartstyler so verwenden, aber hier ist die extreme Beweglichkeit wohl eher hinderlich. Genaueres kann ich dazu dennoch nicht sagen, weil ich das in der Regel gar nicht verwende und deshalb dafür auch keine Punkte abziehe. Für alle, die darauf Wert legen, sei es jedoch trotzdem erwähnt.
Für mich jedenfalls ist der Rasierer der Series 6000 ein Top-Produkt und auf den Geschmack gekommen, habe ich mir in einem schwachen Moment einfach mal einen Apparat der Series 7000 gegönnt. Nun, es gibt hier zusätzlich um Styling-Aufsatz wieder einen integrierten Langhaarschneider und im Großen und Ganzen soll es ja im Vergleich zur Series 6000 bloß ein neueres Modell sein. Naja, neu und teurer ist nicht immer besser, aber was zum Henker hat Philips bei der Entwicklung dieses Produkts geritten? Wer schon lange mit Philips rasiert und das immer gut vertragen hat, braucht kein Hautschonprogramm. Nett, wenn ein bei der Series 6000 einen Knopf gibt, mit dem man das einschalten kann, aber die Braun-Jungs wird Philips damit wahrscheinlich trotzdem nicht erreichen. Und was macht jetzt die Series 7000? Die wird standardmäßig mit einer Art Schonprogramm ausgeliefert. Na gut, ein einfacher Knopf ist anscheinend nicht mehr chic genug und mittlerweile braucht man für jeden Schmarren eine App. Ganz toll, wenn man ein Huawei-Handy hat und Google Play darauf nicht funktioniert. Dann gibt's nämlich auch keine Möglichkeit die Philips-App zu installieren. Was nun? Ein Samsung ließ sich im Freundeskreis auftreiben und damit hatte ich dann wieder Hoffnung das Ding auf Normalbetrieb umzuschalten. Manuell umstellen? Denkste. Stattdessen wird alles Mögliche aufgezeichnet und es gibt eine Anleitung, wie man zur perfekten Hipster-Rasur kommt. (Das Stehenlassen einzelner Haare können aber andere Rasierer besser.) Zu allem Überfluss sollte ich dann auch noch Fotos machen, um dann zu analysieren, was die Series 7000 aus meinem Gesicht gemacht hat. Sorry Philips, aber ich finde mein Gesicht noch selber und habe außerdem einen Spiegel im Bad, also was soll das?
SkinIQ meint nun also alles besser zu wissen, tuckert dahin, dass einem das Gesicht einschläft und am Display des Rasierers blinken die integrierten Oberlehrer. Aber meinetwegen, die Schlaumeiereien des Geräts kann ich ja ignorieren und mich einfach rasieren. Im Schongang ist es halt wie sonst mit einem schwachen Akku und dauert halt länger. Aber leider ist das nicht die einzige Verschlechterung im Vergleich zum Vorgängermodell, denn der Aufsatz ist diesmal halb starr, halb beweglich, d.h.: zu schwergängig, um sich an die Konturen anzuschmiegen, aber dann eben doch wieder nicht so wie beim simplen PT860/16. Irgendwie ist das nicht Fisch, nicht Fleisch, aber zum Glück habe ich die angeblich nicht ungeschicktesten Hände. Allerdings können die die Form des Scherkopfaufsatzes nicht ändern und dieser passt zumindest bei mir nicht so gut unter die Nase, wie der der Series 6000. Wieder wirklich alles gleichmäßig zu rasieren ist damit wieder aufwändig geworden, aber am wichtigsten ist natürlich auch das das Endergebnis: Von „sagenhafter Glätte“ kann jedoch nicht mehr geredet werden, es ist eher so, wie beim ganz einfachen Philips. Nun vermute ich, dass das daran liegt, dass mit dem Teil einfach nicht richtig Gas gegeben werden kann, aber Philips schielt inzwischen wohl zu sehr zu Braun.
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